Angiome der Hirngefäße

Gerade bei Gefäßfehlbildungen im Gehirn ist eine individuelle Betreuung und Beratung notwendig. AVIMEDO bietet eine genaue Aufklärung, sowie die Erfassung Ihrer persönlichen Risikofaktoren. Anhand Ihres Risikoprofils erfolgt eine individuelle Beratung. AVIMEDO kann Sie über entsprechende Behandlungsmöglichkeiten entsprechend informieren.

Beratungstermin vereinbaren
1

Krankheitsbild wählen

2

Erhebung der Krankengeschichte

3

Termin für Videogespräch vereinbaren

4

Videogespräch mit Ihrem Facharzt:in

Krankheitsbild

Zusammenfassung

Eine arteriovenöse Malformation ist eine komplexe Gefäßmissbildung, die im Gehirn oder auch im Rückenmark vorkommen kann. Dabei besteht ein Kurzschluss zwischen den zuführenden Arterien und den blutableitenden Venen. Dabei entsteht ein Gefäßknäul, der auch Nidus genannt wird. Dieses Gefäßknäul ist der dünnwandig und fragil. Arteriovenöse Malformationen können zu gefährlichen Blutungen führen.

Was bedeutet "Angiom"?

Definition

Arteriovenenöse Malformationen oder auch Angiome stellen eine Gefäßmissbildung des Gehirns oder des Rückenmarks dar. Arteriovenöse Malformationen bestehen aus einem Gefäßknäul, dem sogenannten Nidus. Dabei kommt es zu einem Kurzschluss zwischen blutzuführenden Arterien und den blutabführenden Venen. In Arterien besteht ein höherer Druck, der normalerweise in einem zwischengeschalteten Kapillarbett abgebremst wird, bevor er die Venen erreicht. Bei dem vorliegenden Kurzschluss fehlt dieses Kapillarbett. Dadurch erreicht der Blutfluss die Venen mit einem zu hohen Druck. Die Wand der Venen ist dafür allerdings zu dünnwandig und dadurch kommt es zu einer Erweiterung der Venen. Die Gefäße der Malformation sind fragil und bei einigen können innerhalb des Gefäßknäuls zusätzlich Aneurysmata entstehen. Aufgrund des erhöhten Druckes und der dünnen Gefäßwände besteht das Risiko einer lebensbedrohlichen Blutung.

Wie bemerke ich ein Angiom?

Entstehung

Es handelt sich bei arteriovenösen Malformationen um angeborene Fehlbildungen. Sie können sich jedoch im Laufe des Lebens verändern.

Wie bemerke ich ein Angiom?

Symptome

Arteriovenöse Malformationen machen meist keine Beschwerden. Sie können jedoch Kopfschmerzen, Krampfanfälle oder verschiedene neurologische Ausfälle verursachen. Die Art der neurologischen Ausfälle hängt von der Lokalisation ab. Die meisten arteriovenösen Malformationen werden erst durch eine Blutung auffällig. Diese Blutung kann lebensbedrohlich sein.

Welche Bildgebung benötigt man?

Diagnose

Die Diagnostik erfolgt mit verschiedenen Methoden. Arteriovenöse Malformationen lassen sich sowohl in der Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT), als auch mittels digitaler Subtraktionsangiographie (DSA) darstellen. Eine genaue Darstellung der Malformation ist notwendig zur Abschätzung des individuellen Risikos. Arteriovenöse Malformationen werden anhand ihrer Größe, ihrer Lage und der ableitenden Gefäße eingeteilt.

Bei einer Computertomographie (CT) handelt es sich um eine sehr schnelle und gut verfügbare bildgebende Methode. Sie beruht auf einer Röntgenröhre, die um den Kopf des Pateinten rotiert. Diese Modalität ist mit einer moderaten Strahlenexposition verbunden. Für die Darstellung der Hirngefäße ist die Gabe eines Kontrastmittels notwendig. Dies kann bei einer Einschränkung der Nierenfunktion oder einer Unverträglichkeit des Kontrastmittels oder Jod problematisch sein. Die Computertomographie bietet aber eine gute Auflösung und wird oft durchgeführt.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) beruht auf einem starken Magnetfeld. Die Untersuchung dauert deutlich länger als die Computertomographie und im Gerät entstehen laute, unregelmäßige Geräusche. Bei dieser Methode besteht jedoch keine Strahlenbelastung für den Patienten. Eine Gefäßdarstellung ist mit oder ohne Kontrastmittelgabe möglich.

Die genaueste Darstellung der Hirngefäße gelingt mit einer digitalen Subtraktionsangiographie (DSA). Dabei handelt es sich im eine Katheteruntersuchung. Dafür ist eine stationäre Aufnahme in einer Klinik notwendig. Es wird meist die große Beinarterie mit einer Nadel punktiert und anschließend ein Katheter ins Gefäß geschoben. Diesem Katheter kann man dann unter Röntgendurchleuchtung im Körper nach oben bis in die Hirnarterien vorschieben. Durch die direkte Gabe von Kontrastmittel können die Gefäße dargestellt werden. Diese Methode ist invasiv und deutlich aufwendiger als die oben genannte CT- oder MRT-Bildgebung. Es können mittels der DSA die Gefäße und der Blutfluss am besten dargestellt werden. Die dynamische Analyse des Blutflusses und der Füllung der Gefäße ist enorm wichtig, um die Eigenschaften der Malformation verstehen zu können.

Wie wird mir geholfen?

Therapie

Abhängig von der Größe, der Lokalisation und den ableitenden Venen wird das Blutungsrisiko der arteriovenösen Malformation eingeschätzt. Anhand des individuellen Risikos wird das weitere Procedere festgelegt. Es gibt die Möglichkeit eines konservativen Vorgehens, so dass keine Versorgung der Gefäßfehlbildung angestrebt wird.

Um eine arteriovenöse Malformation zu behandeln, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen kann die Malformation durch eine Operation vollständig entfernt werden. Dabei ist das Eröffnen des Schädels notwendig. Eine weitere Möglichkeit der Behandlung stellt die endovaskuläre Embolisation dar. Dabei werden die Gefäße der Malformation durch einen zähflüssigen Klebstoff von innen verschlossen. Meist ist dadurch jedoch nur ein Teilverschluss der arteriovenösen Malformation möglich. Oft wird auch eine Kombination aus einer zunächst endovaskulären Embolisation und einer darauffolgenden Operation durchgeführt. Durch den vorherigen Verschluss von einem Teil der Gefäße kann die Operation vereinfacht werden und das operative Risiko gesenkt werden. Die Malformation sollte immer vollständig ausgeschaltet werden, da bei einem Teilverschluss das Blutungsrisiko meist nicht signifikant gesenkt werden kann.

Eine andere Möglichkeit der Versorgung stellt die Radiochirurgie dar. Es handelt sich dabei um eine präzise Punktbestrahlung der Malformation. Dies führt jedoch nicht zu einem sofortigen Verschluss der Malformation (Nidus). Die Radiochirurgie wird vor allem bei kleinen und tief liegenden Malformationen angewendet, die für die operative oder endovaskuläre Behandlung schlecht zugänglich sind.

Was passiert zukünftig...

Verlauf

In einem Großteil der Fälle bleiben arteriovenöse Malformationen unentdeckt machen in aller Regel keine Symptome. Oft werden diese zufällig bei der bildgebenden Abklärung von Kopfschmerzen, Schwindel oder ähnlichem entdeckt. Sie sind jedoch selten die Ursache dieser Beschwerden. Nur in selten Fällen können sehr große Angiome zu verschiedenen Symptomen führen, da sie aufgrund ihrer Größe auf umliegende Strukturen im Gehirn drücken und diese somit beeinträchtigen können. Bei plötzlichen Blutungen kommt es zu „stärksten Kopfschmerzen“ sowie schwerwiegenden neurologischen Defiziten mit Bewusstseinsverlust. Dies stellt letztlich eine lebensbedrohliche Erkrankung dar. Kommt es zu den „noch-nie-da-gewesenen“ Kopfschmerzen, Übelkeit oder neurologischen Ausfällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden bzw. sollte sofort eine Vorstellung in der Heimat-nahen Notfallaufnahme erfolgen.

Neurochirurgie

Ähnliche Krankheitsbilder